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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2023/24


©Sandra Meyndt

Philosophische Fakultät

Afrika - Asien - Europa: Überregionale Netzwerke von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit

Seminar - Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters - PD Dr. Patrick Cassitti

Die kulturellen Kontakte zwischen Europa, Afrika und Asien unterlagen im Laufe des Mittelalters und der Neuzeit starken Schwankungen, brachen aber niemals ab. Besonders für das frühe und hohe Mittelalter bilden archäologische Quellen oft den einzigen Nachweis dieser Beziehungen. Aber auch in der frühen Neuzeit können historische Narrativen durch eine sorgfältige Analyse der materiellen Hinterlassenschaften verfeinert oder korrigiert werden. Anhand der Produktion, Zirkulation und Nutzung von Dingen in verschiedenen, zum Teil weit entfernten, Gebieten lassen sich komplexe Interaktionsmuster rekonstruieren, die in den schriftlichen Quellen keinen Niederschlag gefunden haben. Trotzdem ist ihre Einbeziehung in die Analyse unerlässlich. Ein Schwerpunkt wird daher auch auf interdisziplinären Vorgangsweisen und den damit verbundenen Schwierigkeiten liegen.

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Allah, ants, and atoms. Modern Muslim Qur’an translations from Allahabad to Cape Town

Hauptseminar - Islamwissenschaft - Prof. Dr. Johanna Pink

The ways in which Muslims have translated - and continue to translate - the Qur'an are entangled in the histories of colonial empires, nation states, migration and diasporas. Qur'an translations are sites of social and theological contestations, of language policy and of struggles over religious authority and legitimacy.

Does one call the Qur'anic allāh "Allah" or "God" in the target language? How does one deal with Qur'anic miracle stories or descriptions of God that assign human attributes to him? What happens when the gendered language of the Qur'an is translated to a language with different gender structures, or when the Qur'an is rendered into a status-conscious language? Why did Muslims in British India start translating the Qur'an into English, which was not their first language, and set in motion a global wave of translating the Qur'an into an ever-increasing number of languages? What role does the Ahmadiyya movement play in the translation movement, and how do non-Ahmadiyya Muslims try to distance themselves from Ahmadis? Are there differences between Sunni and Shi'i translations? Which languages are chosen as media of translation in multilingual settings, and which languages are actually preferred by the Muslim readers of Qur'an translations? Why does the Saudi King Fahd Complex today offer Qur'an translations into American Sign Language, Romani or Tamazight? Is there a Qur'an translation into Gaelic or Plattdeutsch, and if not, why not?

These are just some of the many questions that this class will address. We will start by looking at translation itself, both as a concept and as a practice. Through case studies and exercises, we will approach the problems translators face when translating sacred texts (including the Bible) as well as texts that are very far removed from the target language and social context, e.g. through their age or their origin in an extremely different social and linguistic setting. We will then delve into the history and practice of Qur'an translation, drawing on case studies in English and in further languages that are known to the participants. PhD students and researchers in the field of Muslim Qur'an translation will give guest talks and discuss their works, giving insight into the wide variety of possible research questions and methods.

The class will combine a historical interest in the stories behind translations and translators with an analysis of the choices made by translators and their meaning, taking us from the Nation of Islam in the United States to the Malay minority in the South African Cape Province, from Berlin to Batavia and from Allahabad to Oran, Algeria. Through this global perspective, the participants will be able to better understand the connections and dynamics that have shaped the Muslim minority and majority world in the 20th and 21st centuries, far beyond the specific field of Qur'an translation.

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Globaler und regionaler Wandel

Vorlesung - Soziologie - Prof. Dr. Manuela Boatcă

Der soziale Wandel spiegelt interdependente Prozesse wider, die in verschiedenen Regionen der Welt gleichzeitig stattfinden. Auf Grund ihres Fokus’ auf nationale Gesellschaften haben SoziologInnen lange Zeit solche Interdependenzen vernachlässigt. Neue Ansätze, die in der Lage sind, globale, transnationale und transregionale Verflechtungen zu untersuchen, sind hingegen in verwandten sozial- und geschichtswissenschaftlichen entwickelt worden. Im ersten Teil der Vorlesung wird eine Übersicht über diese neuen Perspektiven geboten und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert. Im zweiten Teil werden globale Entwicklungstendenzen behandelt, mit dem Ziel, die Verflechtungen zwischen verschiedenen Weltregionen offenzulegen.

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Kinder und Jugendliche in der MENA-Region

Hauptseminar - Islamwissenschaft - Prof. Dr. Roswitha Badry

Kinder und Jugendliche stellen die Mehrheit der Bevölkerung in der MEMA-Region. Dennoch sind ihre Lebenslagen, Aufwachsprozesse und Jugendkulturen bisher nur in Ansätzen erforscht. In der angekündigten Veranstaltung wird es deswegen zum einen darum gehen, einen etwaigen Überblick zur disparaten Forschung zu vermitteln und nach eventuellen Gründen für die (weitgehende) Vernachlässigung der grundlegenden Aufarbeitung der Thematik zu fragen sowie auf Desiderata der Forschung hinzuweisen. Anhand von Sekundär-, aber auch Primärliteratur, werden zum anderen folgende Themenbereiche angesprochen: Konzeptionen von Kindheit und Jugend (vor und nach dem 19. Jh.) und Herausforderungen in der post-kolonialen Phase (u.a. Urbanisierung, Globalisierung, Migration); Rechte und Pflichten (Familienrecht, Sorgerecht; Adoption samt Alternativen; Waisenkinder); Erziehung und Bildung; Spiele, Sport und Freizeitgestaltung; „Kinderarbeit“, „Kinderheirat“; Kinder und Jugendliche als Opfer von Politik und Gewalt.

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Kolonialismus und Bismarck. Diskurs und Erinnerungsgeschichte

Hauptseminar - Neuere und Neueste Geschichte - PD Dr. Susanne Kuß

Der Name Bismarck steht im Allgemeinen für die Ambivalenzen kolonialer Akteure des deutschen Nationalstaats. Das Thema dieses Seminars soll jedoch über eine Pauschalbetrachtung des Handelns „alter weißer Männer“ hinausgehen: Zunächst fokussiert es den deutschen bzw. europäischen Diskurs des 19. Jahrhunderts um Kolonialismus und Imperialismus. Dabei stehen jedoch nicht nur Debatten und die Inbesitznahme von Kolonien im Mittelpunkt, sondern auch solche, die koloniale Strukturen in den europäischen Staaten widerspiegeln. In diesem Zusammenhang werden insofern neue Pfade betreten, als auch Diskussionen über koloniale Aspekte bislang ausschließlich als „europäische Geschichte“ eingeordneter Ereignisse, wie etwa dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, untersucht werden. Dies wird es ermöglichen, die üblichen Eck-Datierungen und Definitionen von Kolonialismus und Imperialismus in Frage zu stellen.
Zeit und die Veränderungen in der Zeit bilden auch den Leitfaden des zweiten Schwerpunkts des Seminars. Denn es sollen Historisierungen von und Erinnerungen an in einem kolonialen Kontext agierenden Personen betrachtet werden. Erneut bietet sich Bismarck als Fallbeispiel an, denn seine Statuen standen in verschiedenen Variationen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Kolonien. In einem weiteren Rahmen soll der Frage nachgegangen werden, wie und inwiefern sich im 20. und 21. Jahrhundert die Erinnerungsprozesse an Kolonialismus und Imperialismus verändert haben. Dies berührt nicht nur explizit postkoloniale Forschungsbereiche, wie etwa Restitution und Repatriierung, sondern auch sogenannte Masternarrative der deutschen Geschichte, deren Kernthema die prägende Gestaltungskraft des 19. Jahrhunderts ist.

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Disclaimer: Keine Garantie auf Vollständigkeit